Fein gesiebt ist fast gewonnen
Um einen sehr guten Espresso, Filter, AeroPress, Moka hinzubekommen ... Sie wissen es bereits? Umso besser. Also direkt in medias res, sprich, kopfüber hinein ins Mahlgut. So gut Kaffeemühlen auch sein mögen - Sie liefern (vorsichtig formuliert) nicht immer ein perfekt homogenes Ergebnis.
Nicht gut für den idealen Espresso, Filter oder Moka, denn: Die unterschiedlich großen Kaffeepartikelchen (groß, klein, sehr klein) zeigen unterschiedliches Extraktionsverhalten, womit Sie nicht das Beste aus ihrem Mahlgut herausholen. Beim Espresso und Moka kommt dazu, daß sich das Wasser (wie der Mensch) den Weg des geringsten Widerstands sucht.
Während das beim Menschen verständlich ist, produziert der Umstand beim Espresso- und Mokazubereiten miese Ergebnisse, denn auf diese Weise (also nur dort durchzufliessen, wo es die grössten Kaffeepartikel gibt, die fein gemahlenen Regionen meidend) extrahieren Sie bloß den halben Kaffee.
Was also tun? Nun - anstatt weiter an den Mühlen zu schrauben, haben sich die Leute von »Kruve« dem Mahlresultat zugewandt. Ihr Motto: »Many have tried to perfect the grinder. We perfected the grind.« Und das ist ihnen gelungen, so das übereinstimmende Ergebnis der Baristas und Experten: Wer seinen gemahlenen Kaffee nochmals durchs »Kruve inc«-Sieb rüttelt, der bekommt markant besseren, weil deutlich homogeneren Kaffee. Details folgen.
Aber es gibt noch ein zweites Anwendungsgebiet für das Sieb: Sie können mit seiner Hilfe Ihre Mühle testen bzw. einstellen. Dazu mahlen Sie Ihren Kaffee wie gewohnt, um anschließend das Ergebnis durchs »Kruve«-Sieb zu jagen. Anhand der unterschiedlichen Siebeinsätze haben Sie die Möglichkeit, sowohl die Grösse als auch die Homogenität jenes Mahlguts zu untersuchen, das Ihre Mühle produziert. Anschließend können Sie dann die Mühleneinstellung so lange ändern, bis alles passt.
Wir bieten das Sieb hier in der Plus-Grind-Konfiguration an: ein dreiteiliger Korpus samt 15 verschiedenen Sieben, die der Nachbearbeitung des gemahlenen Kaffees dienen.
Noch ein kurzes Nachwort: Der unumstrittene Chefkritiker aller kaffeerelevanten Gadgets und Apparate, Mr James Hoffmann, empfehlt die Siebe vor allem Profi-Anwendern, nicht jedoch dem privaten Heimbarista. Hm. Was paradoxerweise dazu führen könnte, daß gerade die es wollen - aber das ist bloß eine Vermutung.
Und so geht es - bewegtbildlich gesprochen
Testen Sie Ihre Mühle mit dem »Brewler«
Und noch etwas Neues haben sich die »Kruves« einfallen lassen und legen es Ihren Sieb-Boxen bei - so auch dieser: den »Kruve«-Brewler. Auf den ersten Blick handelt es sich dabei um eine Art Lineal, in das ein pedantischer Mensch sehr viele Löcher und das auch noch in Reihen hineingebohrt hat. Eine Loch-Reihe (geordnet nach Grösse, beginnend bei 200 µm und endend bei 1.600 µm) zeigt Ihnen die Grösse der Partikelchen, aus denen Ihr Mahlgut besteht. Wenn Sie also wissen wollen, was Ihre Mühle da produziert, bröseln Sie ein wenig besagten Mahlguts auf ein weisses Blatt Papier und legen das »Brewler«-Lineal daneben. Mit ein wenig Augenmass werden Sie rausfinden, wie groß die Partikel sind.
Sind Sie hingegen ein Röster und haben einen Haufen grüner Bohnen vor sich liegen, dann hilft Ihnen die andere Loch-Reihe weiter. Mit deren Hilfe können Sie eruieren, wie groß die Bohnen sind, die Sie da gekauft haben bzw. zu kaufen gedenken.
Und noch etwas Praktisches haben die »Kruves« in ihr weißes Kuvert gepackt: die »Kruve Grind Size Reference«. Das ist eine Anleitung für die Zubereitung verschiedener Kaffeesorten. Sie können darauf nachsehen, welche Partikelgröße Ihr Mahlgut z.B. für Espresso haben sollte (zwischen 200 und 600 µm) oder für Filter (600 bis 1.200 µm). Und schließlich befindet sich noch ein »Kruve«-Sticker in der Lieferung. Tja, eine alle Grenzen des Vorstellbaren sprengende Marketingmassnahme, die den Konkurrenten noch lange zu denken geben wird.
Viel Spass beim Tüfteln, also. Ach ja, die »Reference« ist praktischerweise magnetisch, lässt sich also an die Flanke der Espressomaschine heften oder auf die Front des Edelstahlkühlschranks. Vergessen Sie nicht den Rest des Haushalts zu fragen, ob das ok warat (wie der Ösi sagt).
So testen Sie das Mahlgut mit dem »Brewler«
So eruieren Sie die Grösse grüner Bohnen
Technische Details (endlich)
Entwickler: »Kruve inc«, Toronto (Kanada)
Name: »Kruve Sifter«
Edition: »Plus Grind«
Material Siebe: rostfreier Edelstahl
Material Korpus: eloxiertes Aluminium
Farbe Korpus: silber / schwarz
Material Deckel: lebensmittelechter Bambus
Farbe des Deckels: natur / schwarz
Material Sieb-Halter: Aluminium
Farbe Sieb-Halter: schwarz
Aufbau des Siebs (von unten nach oben): Auffangschale (darin sammelt sich der zu fein gemahlene Kaffee), 1. Siebträger & Sieb (hier sammelt sich der perfekt gemahlene Kaffee), 2. Siebträger & Sieb (hier sammelt sich der zu grob gemahlene Kaffee), Deckel
Herstellung der Siebe: absolut regelmässige und winzige Lochung der Siebe durch Fotoätz-Technik; dabei wird die Sieb-Vorlage fotografisch auf die Sieb-Rohlinge aufgebracht und anschliessend in einem Säurebad geätzt
Lochung der Mahlsiebe: von 200 bis 1.600 µm (sprich: »mü« = Mikrometer)
Verwendung der Siebe: Informationen dazu finden Sie auf der beigelegten »Kruve Grind Size Reference« - sie ist magnetisch und kann an die Espressomaschine geheftet werden
Reinigung der Siebe: kurz unter den Wasserhahn halten, fertig (keinesfalls in den Geschirrspüler stecken)
Hergestellt in: China
Lieferumfang der »Plus Grind«-Edition: 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800, 900, 1000, 1100, 1200, 1300, 1400, 1500 und 1600µm Mahlgutsiebe / dreiteilige Sieb-Box mit Holz-Deckel / 1 Sieb-Halter / 1 »Brewler«-Lineal / 1 magnetische »Kruve Grind Size Reference« / 1 »Kruve«-Sticker (es scheint sich dabei um eine Marketungmassnahme zu handeln)
Und so funktioniert es
Dreiteiliges Sieb öffnen - in den 1. Siebträger (Mitte) das feine Sieb einlegen - in den 2. Siebträger (oben) das grobe Sieb einlegen - anschließend in den 2. Siebträger den gemahlenen Kaffee füllen - Deckel drauf - 30 bis 60 Sekunden schütteln - hinstellen - Deckel ab - oberen Siebträger abnehmen (darin befindet sich der zu grob gemahlene Kaffee) - der mittlere Siebträger enthält den perfekt homogenen Kaffee - die Auffangschale unten enthält den zu fein gemahlenen Kaffee. Was Sie mit dem zu feinen oder groben Kaffee anfangen sollen? Davon im übernächsten Abschnitt mehr.
So verwenden Sie das Kruve-Sieb
Wohin mit dem nicht ideal gemahlenen Kaffee?
Auf diese Frage antwortet Kruve Inc wie folgt: Wenn Sie Ihre Kaffeemühle richtig kalibriert haben (und zwar mithilfe der Kruve-Siebe - davon gleich mehr), dann würde in einer Woche (bei einem Espresso pro Tag) nicht mehr als 1 Esslöffel voll nichtverwendbarer Kaffee anfallen (zu fein bzw. grob gemahlener Kaffee).
Zum Kalibrieren Ihrer Kaffeemühle sollten Sie jene zwei Siebe verwenden, mit deren Hilfe Sie Ihren bevorzugten Kaffee herstellen. Einfach Kaffee wie gewohnt mahlen, in das Kruve-Sieb füllen, schütteln. So lange am Mahlgrad drehen, bis das Verhätlnis des zu feinen und groben Kaffees 1 :1 betrage.
So kalibrieren Sie Ihre Kaffeemühle
So bereiten Sie Kaffee in der Chemex zu
So bereiten Sie Filterkaffee in der Hario V60 zu
So bereiten Sie Kaffee in der AeroPress zu
So bereiten Sie Kaffee in der French Press zu