Die neuen »Espazzolas«
So schnell kann es gehen: Kaum auf dem Markt, schon gibt es ein Upgrade der »Espazzola«-Bürste. Und das sind - nunmehr nicht mehr in aller Kürze - die Neuerungen: Die neue Bürste besitzt variable »Nocken«, wie die »Espazzolas« das nennen, also Halterungen für den Brühkopf (die klassische hingegen unveränderbar stabile). Wir hier verwenden für diese Dinger die Bezeichnung »Bajonett-Nase« bzw. »Ohren« (nichts davon ist codifiziert, aber wir hoffen, dass wir uns verständlich ausdrücken). Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja.
Diese »Nocken« / »Nasen« / »Ohren« sind es jedenfalls, die im Bajonettverschluss Ihres Brühkopfs einrasten. Dass man die bei der neuen »Espazzola« nach Belieben verstellen kann, macht die Bürste für noch mehr Modelle kompatibel. Sie können Sie in Ost-West- bzw. Nordost-Südwest- bzw. in Nord-Südwest-Südost-Richtung anbringen. Sehr fein.
Hergestellt werden die neuen Nocken aus federndem Edelstahldraht, so die Erfinder, was sie deutlich haltbarer mache. Das scheint uns mehr als plausibel. Ebenfalls sehr fein.
Die nächste Neuerung betrifft die Membran, die die Entwickler gleich in mehrfacher Hinsicht verbessert haben. Zum einen wurde sie besser im Bürstenkopf verankert, weshalb sie sich nicht mehr so leicht vom Kopf lösen könne. Zudem habe man die Grundform der Membran so verändert, dass sie sich der Brühkopf-Innenform besser anpasse. Und schließlich habe man gleich die Haltbarkeit des Dings auch noch erhöht, nebenbei quisi-quasi. All das erscheint uns höchst löblich. Daher auch: Lob!
Und schließlich wäre da noch das Wasser-Ableitungssystem der »Espazzola«. Bisher wurde das Wasser außen am Bürstenkopf entlanggeleitet, weshalb es zu unerwünschten Verspritzungen gekommen sei (nicht schön). Gelöst, das Problem! Man habe den ganzen Vorgang ins Bürsteninnere verlagert. Das Wasser werde, so die »Espazzolas«, »unter dem Becher in einem Trichter aufgefangen und nahe der Trichterspitze kontrolliert abgelassen«. Technische Leistungen auf höchstem Ableitungsniveau. Daher auch hier: Abschluss-Lob plus Kaufempfehlung.
In 20 Sekunden zur sauberen Maschine
So lautete der Lobpreisungs-Text der klassischen Bürste. Es gibt nichts daran zu korrigieren. Also: Zu den - zumindest für unsereins - lästigen Pflichten eines Kaffeeliebhabers gehört die Reinigung der Espressomaschine. Denn man sollte es nicht glauben: Auch die Zubereitung eines so wunderbaren Getränks hinterlässt Spuren. In der Welt, an und in der Maschine, in der Küche. Für das mittlere Problem haben wir eine wirklich außergewöhnliche Lösung gefunden. Die »Espazzola«.
Dabei handelt es sich um eine Bürste, die Sie wie einen Siebträger in den Brühkopf einspannen; anschließend legen Sie den Bezugshebel um (oder wie Sie Ihre Espressomaschine sonst in Gang setzen) und drehen die »Espazzola« - sobald das heiße Wasser läuft - ein wenig nach links und rechts. Dadurch geschieht zweierlei:
1. Sie reinigen alle Oberflächen des Brühkopfs, so zum Beispiel das Duschsieb, die Dichtung und den Bajonettverschluss, mit dessen Hilfe Sie den Siebträger einspannen.
2. Zugleich reinigen Sie auch das Innere des Brühkopfes, weil die »Espazzola« für eine gründliche Durchspülung sorgt . Das heiße Wasser läuft außen, über die trichterförmige Unterseite der »Espazzola« ab und wird in der Tropfschale aufgefangen.
Dauer der ganzen Prozedur: 20 Sekunden, sagt »Espazzola«. Ein anderes Anzeichen für eine geglückte Reinigung: Aus der »Espazzola« läuft unten nur mehr sauberes Wasser heraus.
Doch obacht! Um eine klassische Rückspülung des Brühkopfs mithilfe eines Blindsiebs und eines Fettlösers kommen Sie durch den Einsatz der »Espazzola« nicht herum. Diese Rückspülung sollten Sie nach wie vor jede Woche bzw. zweite (je nach Einsatz der Maschine) vornehmen. Aber vielleicht fällt den »Espazzolas« auch da noch was ein.
Das Video, das alles erklärt
So bauen Sie Ihre »Espazzola« zusammen
Wenn Sie einen Hinweis darauf benötigen, wie Sie Ihre »Espazzola« zusammenbauen sollen, finden Sie auf der Homepage des Herstellers eine, wie wir finden, sehr hilfreiche Anleitung dafür.
Technisches Details
Entwickler: Protonea Senger, St. Gallen (Schweiz)
Name: »Espazzola-2+3-58« bzw. »Espazzola-2+3-53«
Lieferbar: in zwei Grössen: 53 mm und 58 mm Durchmesser
Die »Espazzola-2+3-58« passt grundsätzlich in: alle Brühgruppen mit einem Tamperdurchmesser von 56 bis 58mm und einem Außendurchmesser des Siebträgers von 69 mm oder mehr
Die »Espazzola-2+3-58« passt konkret in: Ascaso Dream PID, Astoria, Bezzera, Cimbali, Faema, ECM, La Marzocco, Profitec, Rancilio, Rocket, Slayer, Wega. Grundsätzlicher sagt der Hersteller: Die »Espazzola« 58 mm passt in Maschinen mit Brühgruppen, die Siebe mit einem Innendurchmesser von 56 mm bis 58,4 mm verlangen, deren Siebträger ausschließlich zwei »Ohren« und einen Außendurchmesser von 69 mm und mehr aufweisen.
Die »Espazzola-2+3-58« passt NICHT in: Gaggia CC, Handhebelmaschinen, Reneka (fraglich, aber vielleicht doch), Ascaso Dream, Arc und Basic, Bezzera Hobby (Baujahr bis einschliesslich 2014), Breville (auch bekannt unter der Marke Sage, alle Maschinen), Decent Espresso, Graef (alle Maschinen), Illy Francis, Francis, La Pavoni, Domus Bar und Domus Casa, Lelit Anna (PL41LEM, PL41EM, PL41QE), Anita (PL042TEMD, PL042EMI, PL042LM, PL042QE), Diana (PL60R1), Grace (PL81T), Vibiemme Lollo, QuickMill 03035, 02820, 02835, 03004, 03035 Pegaso, 03035 PID, 0820, 0835, 3130, 3135, 3140, 3145, 3230, 3235, 3240, 3245, Pippa, 03000 Orione, 04005 Silvano
Die »Espazzola-2+3-53« passt grundsätzlich in: Brühgruppen mit einem Tamperdurchmesser von 53 bis 54mm, zwei oder drei Nocken am Siebträger und einem Aussendurchmesser des Siebträgers von 64 mm oder mehr
Die »Espazzola-2+3-53« passt konkret in: Dalla Corte, La San Marco, La Spaziale. Grundsätzlicher sagt der Hersteller: Die »Espazzola« 53 mm passt in Maschinen mit Brühgruppen, die Siebe mit einem Innendurchmesser von 53 mm und 54 mm verlangen, deren Siebträger zwei oder drei »Ohren« haben und einen Außendurchmesser von 64 mm und mehr aufweisen.
Die »Espazzola-2+3-53« passt NICHT in: la Pavoni (54mm), Isomac (54mm) Diamantina, Venus, Maverick, Giada, Sage, Breville, Gastroback (54mm)
Material Griff und Korpus: Polyoxymethylen (POM), hochwertiger Kunststoff, der u.a. in Kaffeemaschinen verwendet wird
Material Membran: Silikonkautschuk, ein Material ähnlich dem von Babyschnullern
Material Klammern: rostfreier Edelstahl
Material Verpackung: Karton und Polybeutel (aus Hygienegründen vorgeschrieben)
Hitzebeständigkeit: Der Becherteil der »Espazzola« verträgt über 100°C und die Membran bis etwa 200°C
Griff Farbe: rot / weiß / transparent / schwarz
Membran Farbe: transparent
Länge: 22,3 cm
Gewicht: 108 gr
Pflege: Bürste mit heißem Wasser spülen oder in den Geschirrspüler legen
Ersatz-Membran: Achtung, es gibt für die Klassik-Bürste und die neue »Espazzola« unterschiedliche Ersatz-Membranen!
Support: Auf der Seite des Erfinders gibt es eine FAQ, wo Sie bei zusätzlichen Fragen Hilfe finden
Hergestellt in: Deutschland (obwohl eine Schweizer Erfindung, tja)
Lieferumfang: 1 Gruppenbürste / 1 kurze Gebrauchsanweisung / verpackt im weißen Karton