Kurze, aber wichtige Vorbemerkung
Auch diese analoge Maschine produziert wunderbaren Espresso. Sie ist aber eindeutig nur für Menschen geeignet, die Lust haben, sich mit deren Bedienung vertraut zu machen und anschließend persönlich Hand anzulegen. Sie kommen also nicht umhin, sich zu informieren und das mithilfe des Internet, denn eine Gebrauchsanweisung liefert der Hersteller nicht mit! Und anschließend heisst es: kurbeln lernen! All das dauert.
Sollten Sie glauben, die »Aram« mit dem Wissensstand eines versierten Espressokochers / Mokakochers (»Bialetti« etc.) bedienen zu können, so irren Sie sich. Das wird nicht klappen. Tut uns leid.
Sollten Sie keine Lust auf diese Art der Handarbeit haben (wofür Sie unser vollstes Verständnis haben), raten wir von einem Kauf dieses Geräts dringend ab. Sie ersparen sich und uns einige Mühen und Nerven.
Sollten Sie jetzt erst recht Lust auf die »Aram« bekommen haben - here we go!
Ein echter Espresso in Handarbeit
Im Gegensatz zur ebenfalls nicht-elektrischen »9Barista« kommen Sie beim »Aram Coffee Maker« mit deutlich weniger Handgriffen aus. Genau genommen müssen Sie nicht mehr tun, als Kaffee zu mahlen, heißes Wasser reinzugießen und ausgiebig & gefühlvoll zu kurbeln. Und fertig ist der echte, wunderbare Espresso (denn genau diesen produziert die »Aram«). Und das Allerbeste: Die »Aram« kommt als bodenlose Maschine daher! Aber alles der Reihe nach.
Es gibt ein wachsende Zahl von Menschen, die sich bei der Zubereitung eines echten Espresso keine elektrische Maschine anschaffen, sondern die Sache händisch erledigen wollen. Das können Sie mit dem »Aram Coffee Maker« problemlos tun. Dessen einfache Mechanik hat zudem den Vorteil, daß Sie die Maschine auf Reisen oder beim Wandern mitnehmen können (sie wiegt ca. 1 kg - Sie können die Maschine auf das mitgelieferte Glas klemmen, hält bestens).
Im Gegensatz zur Espressomaschine, der »9Barista« und der »Bacchi« müssen Sie den, für die Extraktion des Kaffees nötigen Druck bei der »Aram« selbst händisch erzeugen. Sie tun das durch Kurbeln. Das klingt einfach, erfordert in der Praxis aber Kraft und Gefühl in einem, denn je schneller Sie kurbeln, umso mehr Druck entfalten Sie (was sich wiederum auf den Geschmack auswirkt). Sie werden einige Experimentier-Runden drehen müssen, bis Sie die richtige Geschwindigkeit heraussen haben. Eines freilich werden Sie nie: Wissen, wie viel Druck Sie eben konkret aufbauen. Das lässt sich nirgendwo ablesen, nur erfühlen.
Durch entsprechendes Kurbeln können Sie bis zu 14 bar Druck aufbauen, sagt »Aram«. Auch die Prä-Infusions-Zeit können Sie durch eine Kurbel-Pause so gestalten, wie Sie wollen.
Hier ein Video zwischendurch
Alles in Handarbeit
Bevor wir uns der genauen Gebrauchs-Anweisung widmen, ein paar Sätze zur Herstellung der Maschine und zu den verwendeten Materialien. »Aram« gibt es seit 2016 und seit damals produziert man zu 100% in Brasilien. Die gesamte Maschine ist schwer, stabil und bis ins letzte Detail perfekt gearbeitet. Keine scharfen Kanten, nur allerbeste Materialien, pure Handwerkskunst und ebenso perfekte Verarbeitung.
Deshalb ist der Edelstahl-Korpus (304 rostfrei, hergestellt in Brasilien) auch mit verschiedenen brasilianischem Edelholz-Arten verkleidet:
* Sucupira-Holz (dunkelbraun)
* Ipê-Holz (gelblich-hell)
Die Bäume wurde nachhaltig gezogen und zwar in der Nähe der nordbrasilianischen Stadt Belém (State of Pará), wie uns Bruno von »Aram« mitteilt; auch die Verarbeitung erfolgt umweltfreundlich.
Da es sich bei Holz bekanntlich um ein Naturmaterial handelt, fällt die Maserung und die Färbung jeder einzelnen Maschine unterschiedlich aus. Sie werden also um einen gewissen Überraschungs-Effekt nicht herumkommen, aber seien Sie versichert: Alle Mühlen sehen sehr elegant aus. Außerdem kann das Holz kleine Fissuren aufweisen - auch das ein Tribut an das Material.
Außerdem verweist »Aram« darauf, daß man nur allerbesten Materialien verwendet, die aus verschiedenen Ecken der Welt kommen. Unter anderem aus Deutschland, dorther beziehe man Iglidur®-Polymer.
Querschnitt durch die Espresso-Maschine
Ein paar Hinweise zum Gebrauch
Wenn Sie sich eine »Aram« zulegen, bekommen Sie eine per Hand bedienbare Maschine, mit der Sie ausgezeichneten Espresso herstellen können. Sie brauchen freilich noch ein paar zusätzliche Dinge, die nicht im Lieferumfang enthalten sind. Als da wären:
* einen Wasserkessel + eine Wärmequelle (damit Sie das Wasser auf die gewünschte Temperatur erhitzen können)
* eine Kaffeemühle (idealerweise ebenfalls händisch betrieben, aber das ist natürlich Ihnen überlassen).
Wenn Sie alle Gerätschaften um sich versammelt haben, gehen Sie folgenderweise vor:
1. Entfernen Sie den unteren Ring der Maschine und entnehmen Sie das Kaffeesieb.
2. Drehen Sie die »Aram« ganz zu (im Uhrzeigersinn an der Kurbel drehen, bis es nicht mehr weitergeht).
3. Erhitzen Sie Wasser.
4. Setzen Sie die Maschine auf den mitgelieferten Halter (Sie können die Maschine nur ohne den Ring auf den Halter klemmen - der wird dann von unten aufgeschraubt).
5. Gießen Sie das heiße Wasser oben in die Maschine (8 Löcher), bis es oben an den goldenen Ring reicht. Das Vorheizen keinesfalls überspringen - nur auf diese Weise bekommen Sie wirklich hervorragenden Espresso. James Hoffmann (der Kaffeespezialist aus GB hat nachgemessen und hat herausgefunden, dass beinahe kochendes Wasser auf rund 60º C abkühlt, wenn Sie die Maschine nicht vorwärmen - er empfiehlt daher sogar eine zweifache Vorwärmrunde). Wenden Sie sich parallel dazu dem Kaffee zu.
6. Mahlen Sie den Kaffee, geben Sie diesen in das Sieb, tampern Sie den Kaffee, setzen Sie das Sieb in den Ring.
7. Lassen Sie nun das heiße Wasser ablaufen, indem Sie die Kurbel ein wenig gegen den Uhrzeigersinn drehen (Glas drunterstellen nicht vergessen).
8. Setzen Sie den Ring + Sieb nun unten auf die Maschine und drehen Sie den Ring im Uhrzeigersinn, bis es einmal klickt - dann den Ring gegen den Uhrzeigersinn drehen, bis er fest sitzt.
9. Jetzt das (inzwischen) wohltemperierte Wasser oben in die Maschine gießen, wieder so viel, bis es oben an den goldenen Ring reicht (es sind ca. 75 ml, die maximal in die Maschine passen).
10. Jetzt die Kurbel gegen den Uhrzeigersinn drehen und zwar so weit Sie wollen - wenn Sie sie bis oben drehen, verwenden Sie das gesamte Wasser, das sich in der Maschine befindet; wenn Sie nur halb hoch kurbel, nur das halbe Wasser - im Inneren befindet sich ein Ventil – drehen Sie die Kurbel ganz heraus, ragt sie schließlich ca. 10 cm oben heraus)
11. Jetzt wieder die Kurbel in die andere Richtung drehen - womit Sie die eigentliche Produktion des Espresso starten. Ob Sie nach ein paar Drehungen kurz Pause machen (Stichwort Prä-Infusion) oder nicht, wie schnell Sie kurbeln (je schneller, desto mehr Druck) - all das ist Ihnen überlassen. Experimentieren Sie herum. Auf jeden Fall müsste beim Nachuntenkurbel unten der Espresso in die bereitgestellte Tasse fließen.
12. Finito.
Der »special edition«-Tamper für die »Aram«
So perfekt der Coffee Maker »Aram« auch sein mag, der beigelegte Tamper ist unserer Ansicht nach nicht der Weisheit letzter Schluss. In der »Aram« ist bekanntlich ein Standard-Sieb verbaut, das den »IMS«-Sieben aus der »B65«-Serie gleicht (siehe anschließend).
Siebe dieser Bauart kann man zwar mit 53 mm-Tampern bearbeiten, ideal ist das aber nicht. So Sie auf der Suche nach dem perfekten Espresso sind, empfehlen wir Ihnen daher die Verwendung eines 53,5 mm-Tampers, den wir als Spezial-Edition der »Moka Consorten« anbieten.
Naheliegender Hintergrund unserer Empfehlung: Nur wenn Sie den gemahlenen Kaffee im Sieb wirklich bis an den Sieb-Rand tampern, bekommen Sie eine homogene Extraktion des Mahlguts hin. Es freut uns als Kaffeeliebhaber immer, wenn wir in der kleinteiligen Welt des Zubehörs noch etwas finden können, das zur Verbesserung eines Espressos beitragen kann. In diesem Sinne.
Sieb-Upgrade gefällig? Gerne
Die »Aram« wird Ihnen mit einem »La Spaziale«-0645-Sieb geliefert. Es fasst ca. 14 gr gemahlenen Kaffee. Sie können die Maschine aber auch mit drei von uns angebotenen Präzisions-Sieben von der italienischen Firma »IMS« aufrüsten, die perfekt in die »Aram« passen. Sowohl die Leute von »Aram« als auch James Hoffmann empfehlen eine größere Dosis Kaffee (mindestens 19 gr) - daher dürften Ihnen größere Siebe willkommen sein. Und hier sind Sie (bis auf 1 Ausnahme):
* dem IMS-Single-Sieb mit einer Füllmenge von 6 bis 8 gr (B651TH25E) - Sie können es hier kaufen
* dem IMS-Doppio-Sieb mit einer Füllmenge von 12 bis 18 gr (B652TH27.5M) - Sie können es hier kaufen
* dem IMS-Doppio-Sieb mit einer Füllmenge von 20 bis 23 gr (B652TH32M) - Sie können es hier kaufen
Mr Hoffmann ist angetan
Den einzigen Einwand, den Mr. Hoffmann formuliert, betrifft die Temperatur des Wassers: Diese sei nur mit einigem Aufwand auf die gewünschte Höhe zu bringen, doppeltes Vorwärmen unumgänglich. Aber sehen Sie selbst.
Technische Details
Hersteller: »Aram Produtos para cefé LTDA«, Almirante Tamandaré (Brasilien)
Name der Espressokochers: »Aram Coffee Maker«
Korpus Material: rostfreier Edelstahl (304), hergestellt in Brasilien
Korpus Verkleidung: Sucupira-Holz (dunkelbraun) / Ipê-Holz (gelblich-hell)
Korpus Höhe: 158 mm
Korpus Durchmesser unten: 72 mm
Kurbel Länge: 78 mm
Sieb Füllmenge: 14 gr
Korpus Füllmenge 75 ml
Coffee Maker Gewicht: 0,93 kg
Basis Gewicht: 3,14 kg
Hergestellt in: Brasilien
Lieferumfang: 1 »Aram Coffee Maker« / 1 Halter (bestehend aus Bodenplatte, Halterung mit Ring, Auffangschale und gelochtes Edelstahl-Blech) / 1 Tamper ø 53 mm / 1 Trichter / 2 Imbus-Schlüssel / 1 Glas (passt perfekt unten auf die Maschine)