Ein stilsicheres Update zum 100jährigen
Design-Geschichte ist nicht immer ein Fall fürs Museum. Manchmal kann man sie sich auch nach Hause holen. In diesem Falle in Form eines Moka-Kochers, genauer, in Form der »La Conica«. Entworfen hat sie einer der wichtigsten italienischen Architekten der Nachkriegszeit, Aldo Rossi (1932-1997).
Berühmt wurde er in seinem architektonischen und gestalterischen Schaffen durch das Prinzip, sich auf wenige, ursprüngliche Grundformen zu beschränken und mit deren Hilfe eine eigene, stilprägende Welt zu schaffen.
Besonders schön ist dieses Gestaltungsprinzip an den beiden für »Alessi« erdachten Mokakannen zu sehen: Sowohl »La Cupola« (»Die Kuppel«, entworfen 1989) als auch die »Conica« (entworfen 1984) sind aus einfachen Elementen zusammengesetzt: Sie bestehen im Grunde aus einem Zylinder, dem Rossi im einen Fall einen Kegel aufsetzt (»Conica«) und im anderen eine Halbkugel, die auf einem Tambour sitzt. Und fertig ist die Kanne.
Der Original-Entwurf von Aldo Rossi sieht vor, daß die Griffe die Form von Stäben haben, die im rechten Winkel vom Zylinder abgehen. Anlässlich des 100jährigen Bestehens der Firma hat »Alessi« im Jahr 2021 eine Sonder-Edition der 3-Tassen-»Conica« herausgebracht. Dafür hat man - ganz im Sinn des postmodernen Stils der Entstehungszeit - den rechtwinkeligen Stab durch einen waagerecht abstehenden, spitz zulaufenden Griff ersetzt, der aus thermoplastischem Harz besteht (wie der Knopf auf dem Deckel). Beide sind sie in Hellblau gehalten.
Aldo Rossi stammt aus Mailand, hat viele Jahre als Universitätsprofessor gewirkt, eine Reihe wichtiger Architekturentwürfe geschaffen (u.a. ein stilprägendes Wohn- und Geschäftshaus in Berlin, Wilhelmstraße Ecke Kochstrasse) und wurde 1990 mit dem höchsten Architekturpreis geehrt, dem »Pritzker-Preis«. Rossi gilt als wichtigster Exponent der Postmoderne.
Technische Details
Hersteller: »Alessi S.p.A.«, Omegna (Italien)
Name: »La Conica 100«
Designer: Aldo Rossi
Original-Entwurfsjahr: 1984
Entwurf Sonder-Edition: 2021
Produktnummer: 90002/100
Material Kocher: rostfreier Edelstahl
Material Boden Kessel: Kupfer
Material Griff und Deckelknopf: thermoplastisches Harz
Farbe Griff und Deckelknopf: hellblau
Material Dichtung: Silikon
Besonderheit I: nicht für Induktionsherd geeignet, da Kupferboden
Besonderheit II: Der Deckel der Kanne ist aufgesteckt, kann also nicht weggeklappt werden, sondern muss als ganzes abgenommen werden
Besonderheiten III: für Gas-, Elektro- und Glaskeramik-Kochfelder geeignet
Besonderheiten IV: Wenn Sie die Kanne auf dem Gasherd verwenden, darf die Gasflamme nicht über den Kessel hinausschlagen. Keinesfalls länger, vor sich hinköchelnd auf dem Herd stehenlassen - sobald der Moka fertig ist, Kanne vom Herd nehmen, ansonsten kann sie Schaden nehmen
Maße 3 Tassen: Höhe (inkl. Deckelknopf): 23 cm / ø Boden 7,8 cm / Gewicht: 715 gr
Füllmenge 3 Tassen: 150 ml
Reinigung: Nur mit Wasser reinigen; nicht spülmaschinen-geeignet; weder Stahlwolle noch Scheuermittel verwenden (Gefahr des Zerkratzens)
Vor dem 1. Gebrauch: mit Wasser ausspülen, mehrmals Kaffee kochen, wegschütten, dann erst loslegen
Ersatzteile: »Alessi« bietet für die »La Conica« folgende Ersatzteile an: Dichtung aus Silikon, Sieb, Trichter, Reduktionssieb
Hergestellt in: Italien
Lieferumfang: 1 Espressokocher im edlen Alessi-Karton
Aldo Rossi in Grossaufnahme
(c) Alessi
Nachbemerkung zur Mokakanne an sich
Das Grundprinzip von Mokakannen ist stets das gleiche: Im unteren Teil der Kanne wird das Wasser zum Kochen gebracht, worauf es durch eine Röhre steigt, durch gemahlenen Kaffee gepresst wird und durch ein Steigröhrchen im Oberen der Kanne herausblubbert. Fertig. Die einzig uns bekannte Möglichkeit, das Funktionsprinzip markant zu verbessern, liegt darin, ein hochwertiges Sieb einzubauen - und, welch ein Zufall: Wir bieten jene Upgrade-Siebe der italienischen Traditionsfirma »IMS«, die den Output der Kanne markant verbessern.
Gleichwohl gibt es einige Möglichkeiten, die eigene Kannenproduktion von jener der anderen abzuheben. Und genau das tut die italienische Firma »Alessi« auf beispielhafte Weise. Sie bittet nämlich immer wieder namhafte Designer, sich der Kanne anzunehmen. Und dabei kommen regelmässig bemerkenswerte Varianten heraus. So auch in diesem Falle.